KW 11 #FrohesNichtsMüssen
»Lesen ist ein großes Wunder.« Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach Mit der obligatorischen Liste und gut gelaunt ob der Aussicht aufs Nichts-Müssen, wünsche ich frohe Ostern bzw.
»Lesen ist ein großes Wunder.« Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach Mit der obligatorischen Liste und gut gelaunt ob der Aussicht aufs Nichts-Müssen, wünsche ich frohe Ostern bzw.
»Reif für die Insel« – das war 1982. Jenes Jahr, in Bundeskanzler Helmut Schmidt die Vertrauensfrage stellte und Grönland mit 52% für den Austritt aus der EU votierte, der Falklandkrieg begann – und auch wieder endete, das erste Retortenbaby mit deutscher Staatsbürgerschaft geboren wurde, Spanien der NATO beitrat und Israel den ersten Libanonkrieg begann.
Der Turm beherbergt die Orte der Begegnung und des Dialogs – oder etwas weniger pathetisch formuliert: die Seminar- und Tagungsräume. Jeder Raum trägt den Namen einer bedeutsamen Persönlichkeit, was ich an sich nett finde.
»Klischees sind eine harte Währung […], die eher kurzatmige Kommunikationen und Abkürzungen begünstigen als kognitiv, emotional und zeitlich aufwändige Formen einer vertiefenden Aneignung durch genaueres Hinsehen, durch Sich-Umhören, durch Mehr- und Querlesen.« Gudrun-Alexi Knapp In den zurückliegenden Wochen habe ich mich in geradezu luxuriösem Ausmaß unterschiedlichen Formen der vertiefenden Aneignung hingeben können: habe hier hineinhören, da mehr- und dort querlesen können, habe recherchiert, sinniert und sacken lassen – und die Erfahrung gemacht, dass dieses »Sackenlassen« viel erkenntnisbringender ist als jedes angestrengt erkenntniswollende Nachdenken.
»Nichts zu tun, ist sehr schwierig. … Manchmal nehmen wir Bewegung umso mehr wahr, je unbeweglicher wir sind, und umso stiller wir sind, desto aufmerksamer werden wir für Geräusche.
»Eine diffuse Sehnsucht nach einem ‚wirklicheren‘ Leben ist der Grund dafür, dass sich die Menschen übers Wochenende zurückziehen und sich ihr Smartphone wegnehmen lassen wie Kinder ihr Spielzeug, damit sie wenigstens zwei Tage lang in der freien Natur wandern und mit ihrem vergessenen Ich in Verbindung treten können.« Sarah Bakewell Seit nunmehr 10 Tagen wandere ich in der ‚freien Natur‘
»Entspannen Sie sich! Das ist wahrscheinlich das Beste, was Sie zur Rettung der Welt beitragen können.« Fred Luks, Nachhaltigkeitsexperte und Ökonom Eine Bahnreise quer durch die Republik liegt hinter, und eine lange Weile vor mir.
»Ich steh draußen und hab nur die Wörter an, … und wenn meine Wörter versagen, dann … stürz [ich] ab mit meinen Wörtern über das, was ich erlebt habe.« Hubert Fichte Was bleibt, wenn es mir die Sprache verschlägt?
Zwei Wochen ist das neue Jahr nun alt – und zeigt sich bisher grandios unspektakulär. Meine ersten Learnings: War es 2017 noch ein notwendiges Übel »auf Sicht fahren« oder »im Nebel stochern« zu müssen, ist es 2018 bereits alltägliche Routine.
»Ist einem der Zustand der liberalen Demokratie egal«, schrieb Dirk Kurbjuweit am 8.11.17 im Spiegel, »konnte man ein wunderbares Jahr haben.
Endspurt. In zwei Tagen ist Heiligabend. Äh, was war doch gleich der Anlass? Ach ja, die Geburt Christi – könnte man glatt vergessen in der Hektik weihnachtlicher Vorbereitungen, rituellem Weihnachtsshopping und druckbetanktem Jahresabschluss.
»Ich habe nie zu denen gehört […], die die Liebe zu einem Kind für eine irgendwie höhere Form der Liebe halten […].
© M i MA | 2021