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Bild 1 | Bild 2 | Bild 3: Filmszene aus: Der Himmel über Berlin |
Westberlin oder offiziell Berlin (West) – das ist lang her. Aber ich erinnere mich noch an die ‚Halbe Stadt, die es nicht mehr gibt‚ (Ulrike Sterblich). Verwaltet von den drei westlichen Besatzungsmächten USA, Vereinigtem Königreich und Frankreich, inmitten fremden Territoriums (DDR) und mit Subventionen künstlich am (Wirtschafts-)Leben erhalten, war Berlin (West) ein seltsam schräger Ort: eine Art Gewächshaus, in dem der berühmte ‚Berliner Filz‚ ebenso prächtig gedieh wie die berüchtigte Westberliner Subkultur (die Wolfgang Müller in seinem Buch Subkultur Westberlin 1979-1989 so subjektiv wie mitreißend erzählt) und die ‚Wilmersdorfer Witwen‚ ein ebenso bequemes Dasein fristeten wie westdeutschen Wehrdienstverweigerer. Die Atmosphäre in diesem ‚Gewächshaus‘ war entsprechend disparat. Als jugendliche Westberlin-Besucherin empfand ich sie entweder schräg bis zornig-wild (Kreuzberg/ Schöneberg), gediegen-verfilzt bis ‚verzweifelt bourgeoise‘ (Charlottenburg/Wilmersdorf) oder unerträglich spießig (Reinickendorf). Aber egal in welcher Atmosphärenzone ich mich bewegte, immer war da dieses Gefühl des Ein- und Abgeschlossenseins, aus dem sich – je nach Milieu und Schicht – ganz eigene Westberliner Kulturen entwickelten. Sinnbildlich stehen für mich der Kreuzberger Club SO36 für den ‚Underground‘, der Ku´damm für das Spießertum und der Grunewald für die Bourgeoisie. Der vergangene Sonntag war führte uns durch die alte ‚Bourgeoisie-Kultur‘, die dort irgendwie immer noch zu spüren ist.
Den Rückweg nahmen wir über den Schlachtensee, wo wir uns gefühlt alle existierenden Rassen und Promenadenmischungen von Hunden über den Weg liefen (hier liegt eines der größten Hundeauslaufgebiete Berlins). Entlang der Krummen Lanke ging es über Dahlem schließlich zurück nach Schöneberg. Rund 40 Kilometer haben wir insgesamt zurückgelegt und waren am Ende des Tages wohltuend erschöpft und um viele neue Eindrücke bereichert. Ich liebe es, Berlin per Rad zu erkunden und kann es wirklich empfehlen. Es gibt viele schöne Wege, gute Radrouten und Ausschilderungen, so dass das Radeln wirklich Freude macht.
Tipps
°°° Mit BBBike kann man seine eigenen Routen planen (auch als iphone-App erhältlich).
°°° Radrouten durch Berlin findet man hier.
°°° Wer kein eigenes Rad in Berlin hat, findet mittlerweile an fast Ecke einen Fahrradverleih.
oh der film!
und deine bilder –
wie schön, dass stadt und natur nicht allzu weit auseinander liegen 🙂
it's a great article, beautiful photos. Thanks for sharing this. I will share it through my twitter.
from: wall decals wall stickers
die bildeR lassen mich ein wenig mitleben. fühlt sich gut an!
beRlinbeRlin …. hinundheRReißende stadt.
liebe gRüße. käthe.
ein toller berlinbericht! und ein spannender radausflug! ich war erst einmal und nur ganz kurz für ein seminar in berlin und hatte kaum zeit viel zu sehen. muss unbedingt nachgeholt werden.
herzliche grüße
dania
Ach, ich beneide dich, in Berlin zu leben und nicht nur 1x im Jahr dort ein paar Tage zu verbringen!
Ich war nur 1x vor Mauerfall in Westberlin und irgendwie nicht bereit für einen kurzen Besuch rüber den Zwangsumtausch zu bezahlen, was mich heute ärgert.
Es ist spannend zu erfahren, wie sich die Westberliner denn so mit der Situation gefühlt haben.
Diese Perspektive hatte ich bisher gar nicht im Blick.
LG, Monika
berlin und seine verschiedenen Milieus, ich liebe das. jeden tag mache ich eine halbe stadtrundfahrt mit der ringbahn und überall kann man den unterschiedlichen menshcenschlag beobachten. fahre ich den südring steigt eine ganz andere personenvielfalt ein, als wenn ich mit dem nordring fahre. aber immer spannend zu beobachten. 🙂
ach wie schön, das müssen wir auch mal wieder machen! ich befinde mich gerade auf den letzten seiten von "Subkultur Westberlin 1979-1989". ein wirklich spannender blick zurück, der immer wieder mit der gegenwart verknüpft wird. empfehlenswert. schöne grüße, wiebke
das klingt nach einem wunderschönen sonntag! da komme ich direkt sehnsucht nach berlin!!! schönen tag!