Nachhaltig, authentisch, sympathisch. Holzspielzeug Ackermann.

3. April 2014
Holzspielzeug, Holzspielwaren Ackermann, M i MA, Ostern, Holztiere, Holz, Kinder

Wir hatten einmal einen ganzen Korb voll davon: Holzspielzeuge von Ackermann. Das war vor 18, 19 Jahren, und wir haben sie alle geliebt. Irgendwann aber haben wir sie weiterverschenkt. Ich erinnere mich nicht mehr an wen. Dass es einmal eine Ma geben würde, die damit weiterspielen würde, wusste ich damals nicht. 
Als Lena Ackermann mich kürzlich anschrieb und fragte, ob ich das Unternehmen ihres Vaters vorstellen würde, erinnerte mich wieder – der blaue Esel mit seinem Kind, das Ferkel und die Hühner – und sagte ja. Das Interview mit ihr bestätigt den Eindruck, den die Homepage der kleinen Firma im bayrischen Mietingen vermittelt: Holzspielzeug Ackermann ist nicht nur durch und durch nachhaltig, sondern absolut authentisch und rundum sympathisch. 
Im Interview erzählt Lena wie ihr Vater von der Maschinenschlosserei zum Holzspielzeug kam, von Blumen, die auf Dächern wachsen und von Kundenkontakt, der weit mehr als ‚Costumer Relation Management‘ meint. Hab´ lieben Dank, Lena, für das schöne Gespräch. Und euch viel Spaß beim ‚Lauschen‘. Habt oder hattet ihr auch Ackermann-Tiere zuhause?
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Welchen beruflichen Hintergrund haben dein Vater und deine Mutter? Falls er nicht handwerklich ist: Woher hatten deine Eltern die Fähigkeit, Holzspielzeug selber zu machen?
Mein Vater hat eine Ausbildung zum Maschinenschlosser gemacht, später arbeitete er als Heilerziehungspfleger. Die Arbeit mit Holz hat ihn immer fasziniert, er hat sich privat Maschinen gekauft und in unserer Garage an den ersten Figuren herumprobiert. Meine Mutter ist Sozialpädagogin und hat die Figuren in ihrer Freizeit bemalt. Zunächst ging es nur darum Spielzeug für mich, die erste Tochter, herzustellen. Die Figuren kamen in unserem Freundeskreis gut an, mein Vater hat sich dann selbständig gemacht.
Wer entwirft das Design eurer Spielzeuge und nach welchen Kriterien (mich erinnern sie ein wenig an die anthroposophische Formensprache)?
Designt werden die Figuren von meinen Vater und seinem Kollegen Armin. Wichtig ist, dass sich eine Figur aus einem Stück Holz sägen lässt, dass sie weich in der Hand liegt und nicht zu viele Kanten hat, an denen sich Kinder verletzen können. Die Figuren orientieren sich an der anthroposophischen Formensprache, unser Ansatz ist aber nicht anthroposophisch, sondern vor allem praktisch. Der Spiel- und Fühlgenuss des Kindes steht im Vordergrund. Außerdem wollen wir unsere Figuren nicht überladen, Kinder sollen die Möglichkeit haben ihre Phantasie ins Spiel einzubringen. Die Bemalung wird zunächst auch von meinem Vater ausprobiert und im weiteren Schritt von unseren ‚Malerinnen‘ verfeinert.
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30 Jahre ist dein Vater nun Unternehmer. Wie versteht er diese Rolle und was gefällt ihm besonders am Unternehmertum?
Uns ist wichtig, dass wir hinter unseren Produkten mit guten Gewissen stehen können. Mein Vater verarbeitet die Produkte selbst, er kennt den Holz- und Farblieferanten. Das Unternehmertum birgt viele Freiheiten: Wir entscheiden, welche Produkte hergestellt und in unsere Handelsware aufgenommen werden. Gleichzeitig trägt man als Unternehmer/in eine Menge Verantwortung. 
Unser Unternehmen ist klein und überschaubar, ein Familienunternehmen – und so soll es auch bleiben. Mein Vater kann den persönlichen Kontakt zu unseren Kunden halten. Wer in unserer Werkstatt vorbeikommt, kann den Produktionsprozess vor Ort beobachten. Manchmal besuchen uns Kindergartengruppen und mein Vater erklärt ihnen die Herstellung. Das finde ich besonders schön.

Nachhaltigkeit spielt für euch eine große Rolle. Gilt das Prinzip auch über das Geschäftliche hinaus bei euch?
Nachhaltigkeit war in unserer Familie immer ein großes Thema. Seitdem ich denken kann, wird unser Müll getrennt. Unser Wasser erhitzen wir mit Solarzellen, die auf unserem Dach angebracht sind. Unser Haus wurde nach ökologisch, wirtschaftlichen Gesichtspunkten gebaut und auf unserem Flachdach wachsen Blumen.
Wohin und wie verkauft ihr eure Produkte? Wer sind eure Kunden?
Unser Credo ist der Direktvertrieb. Dadurch können wir die Preise so günstig wie möglich halten, Kindergärten kaufen bei uns und natürlich Familien mit Kindern. Wer in der Nähe unserer Werkstatt wohnt, kommt einfach in unserem Ladengeschäft vorbei, viele Kunden kennen wir seit langem, aus Kindern die beschenkt werden, werden Enkelkinder. Ansonsten vertreiben wir unsere Produkte über unseren Online-Shop.
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3 Comments

  • Anonym
    10 Jahren ago

    Hallo Indre,
    schön von dieser kleinen Firma auf deinem Blog zu lesen. Wir haben selbst ein paar Sachen und Ackermann ist bei uns auf dem Weihnachtsmarkt vertreten (mein Lieblingsstand!!).
    Liebe Grüße,
    Kathrin

  • 10 Jahren ago

    Für so tolle Hinweise auf authentische Firmen bin ich immer dankbar!

    Liebe Grüße, Annette von MIM&MUG

  • 10 Jahren ago

    Schön, auch mal von so einer Firma zu lesen. Vielen Dank! Die Spielsachen sind sehr hübsch.
    Liebe Grüße, Katja

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