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links: Anna Deyerling und ihr Sohn | rechts: Einer von Annas Lieblingsorten in Berlin – das Café Neun |
‚Ich sehe es als großes Privileg an, mich beruflich verwirklichen und gleichzeitig das Leben mit meinem Sohn teilen zu können‘, sagt Anna Deyerling. Wir sitzen in ihrem Büro am Engeldamm in Kreuzberg. Ihr Händedruck hallt in mir nach: kurz und fest und klar. So reicht man sich die Hand in der Welt der Entscheider. Dort war Anna jahrelang zu hause. Die studierte Informationsmanagerin mit einem Master in European Business hat bei einer internationalen Unternehmensberatung und einem großen Transportunternehmen auf Vorstandsebene gearbeitet, bevor sie vor rund drei Jahren ihre eigene Chefin wurde. Seit knapp einem Jahr lebt die 33jährige Unternehmerin getrennt vom Vater ihres zweijährigen Sohns. Das war – wie wohl in den seltensten Fällen – nicht so gedacht. Doch Anna, die – wie sie selbst sagt – sehr behütet und naturverbunden in einer bayrischen Kleinstadt aufgewachsen ist, hat sich eingerichtet in ihrem neuem Leben. Was manchen die Beine ausreißt, macht sie mit Bravour: den Spagat zwischen Kind und Beruf.
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Anna Deyerling ist Geschäftsführerin von Sitzfeldt (im November letzten Jahres habe ich darüber berichtet). Anfang 2010 hat sie das Sofa-Unternehmen zusammen mit ihrem Bruder Clemens Deyerling und ihrem gemeinsamen Freund Julius Martini gegründet. Auch das war nicht von langer Hand geplant, obgleich Anna und Clemens aus einer Unternehmerfamilie stammen. Ihr Vater war – wie sie selbst heute sind – selbstständiger Unternehmer in der Möbelbranche. Doch dass sie einst in seine Fußstapfen treten würden, war längst nicht immer klar. ‚Mein Bruder hatte die eigentliche Idee, Sitzfeldt zu gründen. Er hat die Chance gesehen, qualitativ hochwertige Produkte zu einem guten Preis anzubieten und früh das Potential des E-Commerce für Möbel erkannt. Er und Julius Martini wohnten damals (vor über vier Jahren) zusammen in Berlin. Irgendwann luden sie mich in ihre Studentenwohnung und erzählten mir von ihren Plänen. Zuerst habe ich es erst gar nicht so ernst genommen, aber dann wurde mir schnell klar: Die machen das auch ohne mich. Ich habe mir vorgestellt, dass ich mich – wenn ich das jetzt nicht mache – mein Leben lang fragen werde „Was wäre gewesen, wenn…?“. Dann ging alles ganz schnell: Vier Wochen später haben wir alle unsere Jobs gekündigt und es ging los.‘
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Manchmal trifft man Anna auch in der Markthalle Neun |
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Annas Wohnung im Kreuzberger Graefekiez |
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Am Stechlin-/ Dolgowsee verbringt Anna gern die Wochenenden mit ihrer Familie |
Vielen Dank für den Einblick.
Solche starken Frauen stärken einem schon beim lesen.
Ich wünsche Anna weiter viel Kraft und vor allem Freude bei dem was sie macht.
Ein sehr schön positiver Text.
Liebste Grüße
So mutig entschlossen! So inspirierend!
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und so ein fein geschriebener text.
danke! 😀