Leipzig Part II: Rund um das Meisterzimmer

25. September 2013
Das Meisterzimmer 1

Nach meinem Bericht über das Meisterzimmer haben viele von euch Leipzig ganz oben auf die Liste der geplanten Städtereisen gesetzt. Für den Fall dass sich eure Städtereise konkretisiert oder ihr noch Argumente für die Realisierung sucht, möchte ich heute ein paar weitere wunderbare Orte zeigen. Sie liegen allesamt fußläufig von der meisterlichen Unterkunft entfernt, denn ich habe Plagwitz – abgesehen von einer Fahrradtour entlang der Weißen Elster bis zu Tschau Tschüssi und zurück – nicht verlassen. Der ehemalige Industriebezirk hat mir so gut gefallen und hat so viel zu bieten, dass ich eine ganze Woche hätte dort verbringen könnte. Ja, mehr noch, würde ich nach Leipzig ziehen, würde ich dort wohnen wollen. Am liebsten direkt am Wasser. Aber zurück zu den Reisetipps.

.

Zunächst einmal ist da natürlich die Leipziger Spinnerei, auf dessen Gelände auch die Pension von Manfred Mülhaupt liegt. Die einstige Baumwollfabrik beherbergt diverse Ateliers, Studios, Werkstätten, Galerien und Ausstellungsflächen, eine Fahrradmanufaktur, ein Kino und ein Café. Boesner versorgt die Kreativen, Künstler/innen und Kunsthandwerker/innen mit dem nötigen Material. Allein um das Gelände zu erkunden, könnte man ein Wochenende in Leipzig verbringen. Doch Achtung! Wenn man die neuen ‚Fabrikarbeiter/innen‘ in Aktion erleben will, muss man die Arbeitszeiten berücksichtigen: Am Samstag hat nur Boesner bis 18 Uhr geöffnet, die Ateliers, Studios und Werkstätten schließen ihre Türen und Tore um 16 Uhr. Das gehört womöglich zur ‚Kunst ein kreatives Leben zu führen‚.

.

Ein weiters Highlight, und in meinen Augen absolutes Muss, ist das Museum für Druckkunst in der Plagwitzer Nonnenstraße liegt. Hier kann man nicht nur alte Druckmaschinen bestaunen, sondern auch selbst ausprobieren. Neben verschiedenen Probiermaschinen bietet das Museum eine Reihe von Kursen und Workshops im Bereich der Druckkunst an: von Setzen und Drucken über Stempeln bis hin zu Radierung und Lithographie. Bei meinem nächsten Leipzigbesuch möchte ich unbedingt einmal mitmachen.

.

Damit ist das kulturelle Angebot von Plagwitz aber längst noch nicht erschöpft. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte unbedingt das Kindermuseum besuchen, Architekturliebhaber/innen die Konsumzentrale. Das Baudenkmal aus den 1920/30er Jahren ist vielen als Polizeizentrale im Leipziger Tatort bekannt und ein ausgesprochen schönes Exemplar der Neuen Sachlichkeit bzw. Expressionismus. Kunstliebhaber/innen sollten neben der Leipziger Spinnerei auch die alte Metallgießerei in der Karl-Heine-Straße besuchen, wo sich unter dem Namen ‚Westwerk‚ viele Künstler/innen und Kreative zusammengefunden haben und neben ihrer Arbeit Ausstellungen, Lesungen, Tanz- und diverse andere Veranstaltungen anbieten.
Zur Verdauung all der sinnlichen Erfahrungen empfehle ich einem Spaziergang durch die Plagwitzer Industrieareale und entlang des Karl-Heine-Kanals mit einem kulinarischem Abschluss in einem der vielen schönen Cafés oder Restaurants:
  • Café-Restaurant Kanal 28: Hier kann man – mit Blick aufs Kanalufer – vor allem ganz wunderbar Frühstücken und Brunchen.
  • Restaurant Stelzenhaus: Das Restaurant befindet sich im gleichnamigen Industriedenkmal, das in den 1930er Jahren von dem Architekten Hermann Böttcher für die Wellblechfabrik Grohmann & Frosch gebaut wurde. Hier kann man in schönem Ambiente mit Blick auf den Karl-Heine-Kanal gehobene Küche genießen.
  • Süß & Salzig: Das kleine Café in der Merseburger Straße bietet auch veganes Essen, ohne dabei jedoch dogmatisch zu sein. Auf dem sonntäglichen Brunchbuffett findet sich veganer Milchreis unmittelbar neben Eiern und gekochtem Schinken.

Damit bin ich vorerst am Ende meiner Reisetipps für Leipzig und meines Reiseberichts. Ich hoffe, es ist etwas für euch dabei.

Flohmarkt an der Karl-Heine-Straße

6 Comments

  • 11 Jahren ago

    so schön, dass ich nach dem letzten kurzbesuch (1 nacht) dringend einmal längere zeit dort verbringen muss!

    und welch schöne bilder, liebe indre°!

    • 11 Jahren ago

      danke!

      ja, du musst unbedingt einmal länger dort bleiben. ich bin mir sicher, dass es dir gefallen wird.

      lg i

  • 11 Jahren ago

    ach, irgendwie wird das weh nicht weniger, je oefter ich leipzig online wiedersehe … und da in plagwitz auch mein atelier beheimatet war, wird mir gerade etwas schwer ums herz

    sag, bist du auch ins zeughaus gestolpert? und fuer das naechste mal lege ich dir zum hunger stillen unbedingt den 'chinabrenner' ins herz …

    freundlich grueßt
    rike

    • 11 Jahren ago

      danke für den tipp, den ich gerne beherzige das nächste mal.

      … da war dein atelier… ohja, ich verstehe, dass dir schwer wird ums herz.

  • 11 Jahren ago

    vielen dank für diesen ausführlichen städtetipp.
    vor gefühlten 10 Jahren war ich das letzte mal in leipzig,
    seit heute steht diese stadt auch wieder auf meiner kurztrip-liste-
    mein nächster städtetrip geht erstmal nach rom.
    liebe grüsse, y

    • 11 Jahren ago

      rom ist natürlich auch schön. aber leipzig kommt fast gleich danach 😉

      lg i.

Schreibe einen Kommentar zu M i MA Antworten abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.