Das Jahr 2014 hat sich – ich erwähnte es bereits – zu meinem Leben verhalten wie der berühmte Elefant zum Porzellanladen. Darüber will ich mich gar nicht beklagen. Scherben bringen ja bekanntermaßen Glück. Aber ein bisschen Jammern muss ich doch. Es ist nämlich verdammt anstrengend, wenn alles durcheinander gerät.
Bisher gehörte ich eigentlich zur Fraktion derer, die das Unbekannte dem Gewohnten vorzieht. Wie Albert Einstein war ich überzeugt, dass man Probleme niemals mit derselben Denkweise lösen kann, durch die sie entstanden sind. Erst wenn wir alles über Bord geworfen haben, woran wir bisher glaubten, was uns vertraut und richtig schien, können wir – so mein Überzeugung – Lösungen für all unsere kleineren und größeren Probleme finden. Sei es nun der Klimawandel, die soziale Ungleichheit oder die Reorganisation des öffentlichen Nahverkehrs in strukturschwachen Regionen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Also hielt ich mich stets an den Rat des großen Jedi-Meisters Yoda: ‚You must unlearn what you have learnt‘. Doch seit ich mein eigenes Leben nicht mehr kenne, stelle ich fest: Keine Gewohnheit ist auch keine Lösung. Jedenfalls nicht dauerhaft.
Sowohl mein Hirn als auch meine Psyche ziehen das Gewohnte eindeutig dem Ungewohnten vor, und dass ich ihnen das gerade nicht bieten kann, nehmen sie mir spürbar übel. Die eine verwehrt mir den ruhigen Schlaf, das andere geizt mit Belohnungsstoffen. Die gibt es nämlich nur für die neuronal und metabolisch weniger aufwendigen Routinehandlungen. Sagt Hirnforscher Gerhard Roth. Und seine Kolleg/innen aus der Nachbardisziplin der Psychologie bestärken ihn. ‚Menschen‘, sagen sie, ‚brauchen Routinen‘.
Nach Lage der Dinge muss ich ihnen zustimmen. Selten habe ich eingefahrene Muster, automatisiertes Handeln und standardisierte Abläufe so wunderbar gefunden wie jetzt, da sie mir fehlen. In diesem Sinne ein stinknormales Wochenende!
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- GESEHEN: AA Bronson über seine Ausstellung Nature Morte in Berlin
- GEHÖRT: O Superman
- GELESEN: Vom Mut, den eigenen Weg zu gehen
- GEFREUT: über den gelungenen Neustart
- GEMACHT: lernen, lernen, lernen [siehe ‚gefreut‘]
- GESUCHT: eine Übersicht, wer wie was für wie viel ins Ausland bringt. .
- GEDACHT: Ich will noch mal nach Finnland!
- GEFUNDEN: Nichts ist besser als drei Saunagänge am Abend.
- GEHOFFT: dass Brecht unrecht hat.
Ja, mach nur einen Plan | sei nur ein großes Licht | und mach dann noch ’nen zweiten Plan | gehn tun sie beide nicht. - GEDANKT: nu3 für das köstlich-gesunde Überraschungspaket.
- GEPLANT: Umzug [Es geht voran.]
- GEWÜNSCHT: dass er schon hinter mir läge [der Umzug].
- GEKLICKT: texterella
Aber der Beitrag über Deinen Gewinn im neuen Unternehmen hört sich so phantastisch an, dass das Unbekannte sich doch unbedingt gelohnt hat. Ein Tüte voll Erfolg und Routine wünsch ich Dir für die nächsten Tage.
Danke! Und ja, nach einer Woche würde ich das genau so sagen.
Kaffee ist unerlässlich zum Beginn meines Tages. Danke sehr für den tollen Post! LG, Kitti
Gern. Und ja, an Kaffee am Morgen halte ich als Ritual unbedingt fest 😉
…habe Sie gerade hier entdeckt und kann nur sagen:
ein klasse blog.
würde mich freuen, wenn Sie sich auch mal bei mir umschauen oder gar verlinken.
Herzlick Pippa Koenig
Dankeschön! 🙂 Ich schaue mich gerne um. LG I
Steter Wandel als Konstante gehört zum Leben dazu. Die Balance muss stimmen. Bei zuviel neuem wäre ich überfordert – bei zu wenig interessanten Impulsen bliebe ich auf der Stelle… Also lieber zuviel als zuwenig Neues… Guten Start im neuen Job.LG Iris
Da stimme ich dir zu: lieber zu viel Neues als zu wenig. Liebe Grüße und Danke! I.
Tja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Man sollte das Unbekannte nie aus den Augen verlieren, aber ein paar "gute" Gewohnheiten tuen uns eben auch gut 🙂 Lieben Gruß und ein "tolles" Wochenende wünscht dir Yna
Danke!
der mensch ist ein gewohnheitstier – in alten (bauern?) weisheiten steckt meist ein wahrer kern 🙂 viel spaß im neuen job, da sind wir ja in einer ähnlichen branche und wie ich lese bald nachbarn 🙂
Branchen- und Wohnnachbarn?! Cool. Verrätst du mir deine genauen Koordinaten (Wohnstraße, Arbeitsort etc.)? LG I
ja – kann ich bestätigen. es ist schon komisch, wieviel sicherheit und ruhe einem eine routine vermittelt. routinen haben den vorteil, dass man sich dann um bestimmte dinge keine gedanken mehr machen muss – das schafft raum für anderes zum denken. zu viel routine lässt einen dann aber auf der stelle stehen.
es ist wie immer: das gesunde mittelmaß macht's.
viel erfolg beim routinen zulegen!
herzliche grüße
die frau s.
Es wird sicher noch ein wenig dauern. Aber das hat ja auch was. Nichtsdestoweniger freu ich mich auf etwas ruhigeres Fahrwasser.
LG I
Alles Gute im neuen Job und natürlich auch für den Umzug und was sonst noch so alles ansteht…
Danke!
Liebe Indre, Respekt, was da alles in einer Woche von dir gelesen, gedacht, gemacht wurde – wie soll denn da Routine aufkommen? Bei neuen Jobs geht sowieso alles erstmal andere Wege, das habe ich auch erlebt, bzw. erlebe es auch jetzt noch. Es dauert, bis eine beruhigende Routine eintritt. Aufregend-schön, manchmal beunruhigend. Alles Liebe! Sabine
Ja, aufregend-schön und entsprechend unruhig 😉 LG I.
Wann sieht Ihr denn endlich um??
Ende April sollte es geschafft sein. Endlich.
Wow! bin echt schon sooo gespannt… Dann muss ich Euch ja eine Garderobe vorbei bringen falls diese noch gewünscht ist? ; )
Oh. Ui. Ja. Aber klar doch 🙂