KW #29 Im Zeichen des Sommers. Oder: M i MA macht Ferien

11. Juli 2014
Sommer vorm Balkon
Am Mittwoch haben die Berliner Sommerferien angefangen und ich folge ihnen in ein paar blogfreie Wochen. Mit Erich Kästner und dem obligatorisch ‚Ge-listetem‘ wünsche euch einen wunderschönen Juli und sage ‚Adieu. Auf bald.‘ Via Instagram oder Twitter oder Facebook könnt ihr M i MA in den Ferien folgen.
Der Juli
Still ruht die Stadt. Es wogt die Flur.
Die Menschheit geht auf Reisen
oder wandert sehr oder wandelt nur.
Und die Bauern vermieten die Natur
zu sehenswerten Preisen.

Sie vermieten den Himmel, den Sand am Meer,
die Platzmusik der Ortsfeuerwehr
und den Blick auf die Kuh auf der Wiese.
Limousinen rasen hin und her
und finden und finden den Weg nicht mehr
zum Verlorenen Paradiese.

Im Feld wächst Brot. Und es wachsen dort
auch die künftigen Brötchen und Brezeln.
Eidechsen zucken von Ort zu Ort.
Und die Wolken führen Regen an Bord
und den spitzen Blitz und das Donnerwort.
Der Mensch treibt Berg- und Wassersport
und hält nicht viel von Rätseln.

Er hält die Welt für ein Bilderbuch
mit Ansichtskartenserien.
Die Landschaft belächelt den lauten Besuch.
Sie weiß Bescheid.
Sie weiß, die Zeit
überdauert sogar die Ferien.

Sie weiß auch: Einen Steinwurf schon
von hier beginnt das Märchen.
Verborgen im Korn, auf zerdrücktem Mohn,
ruht ein zerzaustes Pärchen.
Hier steigt kein Preis, hier sinkt kein Lohn.
Hier steigen und sinken die Lerchen.

Das Mädchen schläft entzückten Gesichts.
Die Bienen summen zufrieden.
Der Jüngling heißt, immer noch, Taugenichts.
Er tritt durch das Gitter des Schattens und Lichts
in den Wald und zieht, durch den Schluß
des Gedichts,
wie in alten Zeiten gen Süden.

Sommer in Brandenburg
Hier ge-listet ein paar Dinge, die mich in der vergangenen Woche erfreuten oder beschäftigten:
  • GESEHEN: ein WM-Spiel, das in die Geschichte eingehen wird: Deutschland – Brasilien 
  • GEHÖRT: Musik des israelischen Jazzpop-Duos Ofrin [so gut!]
  • GESCHMECKT: Pasteis de Nata [als Reminiszenz an meine kurzen Tage in Portugal]
  • GEROCHEN: Berliner Sommer: eine bittersüße Mischung aus Asphalt und Lindenblüte. Wie riecht euer Sommer?
  • GEKOCHT: Gaspacho mit Erdbeeren nach diesem wunderbaren portugiesischen Kochbuch
  • GELESEN: den ‚Krimi mit Damen‚ rund um Brand Eins
    Ob zu früh oder zu spät, wir leben leider nicht in einer Zeit, in der erst der Mensch gesehen wird und dann das Geschlecht – oder wahlweise das Alter, die sexuelle Orientierung, die ethnische Zugehörigkeit, die physischen Fähigkeiten oder die Religion/Weltanschauung (siehe Dimensionen der Vielfalt). Insofern hat mich die Haltung des Magazins, auf das ich eigentlich große Stücke halte, doch ziemlich irritiert.
  • GESUCHT: ein guten Ort in Brandenburg für ein Wochenende [kurzfristig] – Habt ihr einen Tipp für mich?
  • GEFUNDEN: alte Lieblingsmusik aus den 1980er Jahren: Anne Clark [eine großartige Künstlerin. Danke FluxFM für die Erinnerung!]
  • GETAN: Mode aus den 1980er Jahren angesehen und das erste Mal gedacht: ‚Eigentlich gar nicht so verkehrt.‘ 
  • GEFREUT: auf ein Wochenende in Brandenburg [siehe gesucht und Bild Mitte]
  • GELACHT: über meinen Punknamen: Wäre ich Punk, hieße ich ‚Schmatz‚.
  • GEKAUFT: Summersale-Sneaker für Ma bei Mirapodo 
  • GEPLANT: Besuch in David Bowie Ausstellung [immer noch nicht geschafft]
  • GEKLICKT: Watercolour Storysteller Felix Scheinberger [seine Zeichnungen sind einfach großartig!]
Sommer in Finnland

18 Comments

  • 10 Jahren ago

    Eine wunderbare Ferienfreizeit dir! Lieben Gruß Ghislana

  • 10 Jahren ago

    Ich wünsche dir einen schönen Sommer!
    Lg. Irene
    http://www.moliba.blogspot.com

  • 10 Jahren ago

    Haha, wie toll die Punknamen. Hab ganz wunderbare Ferien, liebe Indre.
    Herzlichst, die Pfote
    PS: Erich Kästner wie schön. Der dreizehnte ist mein Liebster. 🙂

  • 10 Jahren ago

    Genieß den Sommer, liebe Indre!

    Ganz liebe Grüße
    Nadja
    (filigarn.blogspot.com)

  • 10 Jahren ago

    Hahahaaaa! Ich lach mich grad schlapp – habe auch meinen Punk-Namen herausgefunden: Schlitzi. 😀 SCHLITZI…. 😀 Ist das geil! Danke für diesen Tip!
    Ich wünsche dir schöne Sommerferien! Liebe Grüße, Schlitzi!

  • Anonym
    10 Jahren ago

    Liebe Indre,

    hach, Sommer, Hitze, Ferien …. ich liebe diese Zeit in Berlin. Die Bewohner sind in den Ferien, die Stadt ist eigentlich leer, aber voll mit Touristen, der Alltag wird eine Spur langsamer und gelassener …. zumindest manchmal 🙂

    Für Kurzferien in Brandenburg kann ich dir das http://www.lychenhouse.de empfehlen (vielleicht kennst du es schon?). Nördlich von Berlin, nahe Fürstenberg, umgeben von vielen Seen, liegt das Haus von Mark und Sara. Die beiden haben das ehemalige Amtsgericht als Gästehaus ausgebaut – die oberste Etage gehört den Gästen (entweder komplett oder zimmerweise), in der ersten Etage wohnen Mark und Sara mit ihrer Familie und im Erdgeschoss tummeln sich alle gemeinsam. Es gibt eine große Gästeküche zur Selbstverpflegung, wer morgens faul ist, kann auch Frühstück bestellen. Alles hat eine große Lässigkeit durch die wunderbaren Gastgeber. Sara ist aus Berlin, Architektin und Journalistin, Mark ist ein Künstler aus Neuseeland. Das Haus lebt von ihrer Kreativität, hat einen kleinen Garten. Das Highlight: auf der Hollywoodschaukel sitzen und dem Sonnenuntergang über dem Lychensee zuschauen.

    Wo auch immer Ihr landet: habt eine schöne Zeit!

    Katja

  • Der Sommer ist zum Genießen da – viel Freude dabei!

  • 10 Jahren ago

    genieß den sommer, liebe indre.
    herzl. wahlweise tante/torte (très punk)

    • 10 Jahren ago

      ´ne tante haben wir schon. nehmen wir torte. einen köstlichen juli wünsch ich dir.

  • 10 Jahren ago

    welch feine veRse …. hieR Riecht deR sommeR nach gewitteRRegen und ubahn. sommeR alleRheRRlichst und habs fein, schmatz. liebst. tante. 🙂

    • 10 Jahren ago

      u-bahngewitterregen – ein urbaner sommerduft.
      hab´s gut, liebe tante! 😉

  • Anne
    10 Jahren ago

    Oh Indre, mir wird was fehlen! Aber ich wünsche Dir (Euch) eine erholsame Zeit! Mein Sommer riecht auch nach Lindenblüten, dieser Geruch macht mich ganz fertig. Kennst Du das Gedicht/Lied "Weißt Du wie der Sommer riecht?" Das ist so schön, schau mal: http://kinder.video4me.net/2011/09/die-sendung-mit-der-maus-lied-weit-du.html

    … nach nassen Badehosen (eine meiner Lieblingsstellen)… 🙂

    Und oh ja, Anne Clark, ich bin jedesmal fasziniert, wie Musik es schafft, mich von jetzt auf hier in eine längst vergangene Zeit zu werfen, inklusive aller Seelen- und Sehnenzustände. Zuletzt hatte mich ganz unvorbereitet Natalie Merchant mitten ins Herz getroffen, als ich morgens Radio hörte. Es hat mich noch Tage danach verwirrt, wem ich da nach Jahren in mir selbst begegnet bin.

    Das Wasserfarbenbuch steht schon lange auf meiner Wunschliste und merkwürdigerweise gebe ich Geld aus für weit weniger wichtige Dinge und schiebe diesen Wunsch ständig auf. Nu aber … !

    Und Kästner und … und … Heute war´s wie eine Wundertüte. Danke!

    Stürz Dich in den Sommer!
    Anne

    • 10 Jahren ago

      … das mach ich: stürzen! Liebe Grüße!

  • 10 Jahren ago

    Habs schön in der freien Zeit…

    • 10 Jahren ago

      Ganz frei wird sie nicht. Aber trotzdem oder gerade deshalb 😉

  • 10 Jahren ago

    Oh ja, das Buch ist wirklich wunderbar. Und Alexandra einfach nur sympathisch!
    Indre, hab es gut, einen Sommer voll SOnne und Genussmomenten.
    Freu mich aufs Wiedersehen hier. 🙂

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