Ein Blick hinter: Fuchs & Hase

26. Mai 2012

Ich freue mich so, dass Eva mitgemacht hat und uns einen Blick hinter ihr noch relativ neues, aber sooo schönes Blog werfen lässt. Fuchs & Hase dreht sich vor allem um Evas – wie sie selbst sagt, „an Besessenheit grenzenden“ – Spleen: Das Wohnen. Na, wenn uns das nicht irgendwie eint 😉 Wie viel Spaß beim Lesen unserer kleinen, feinen Konversation.

PS: Wenn ihr einen Blick hinter euer Blog werfen lassen mögt, meldet euch bitte! Ich freue mich, wenn ihr mitmacht!

This a little interview with Eva from Fuchs & Hase. Unfortunately my English isn´t good enough to translate the whole conversation. But I recommand you to have a look at Fuchs & HaseEva´s blog is worth a visit.

Magst du dich kurz vorstellen? Wie alt bist du, woher kommst du, wo lebst du und was liebst du? So oder anders… was du halt erzählen magst von dir.
Ich bin 35 Jahre alt und arbeite als freie Journalistin. Zusammen mit dem Mann, den Töchtern (6 und 8) und dem Sohn (2) lebe ich in Bayreuth. Ich liebe Musik und Musizieren, lese gerne, mag Pflanzen, Flohmärkte und kleine Werkeleien. Außerdem leide ich an einem Wohn-Spleen, der an Besessenheit grenzt.

Für wen schreibst du? Über welche Themen schreibst du und über welche Themen würdest du am liebsten schreiben?
Ich schreibe hauptsächlich für die Festspielnachrichten hier in Bayreuth. Schwerpunkt dieser Arbeit sind Interviews mit Menschen, die etwas mit Wagner zu tun haben, also z.B. Wagnersänger sind, Dirigenten, Regisseure oder einfach begeisterte Opernbesucher. Daneben gibt es kleinere Sachen zum selben Thema, mal eine Buchsprechung, eine Reportage oder den Besuch einer Pressekonferenz.
Weil ich Wagner sehr liebe, bin ich bei diesem Thema genau richtig. Erweitern würde ich mein Spektrum langfristig gerne in Richtung der Wohnthemen, die mir, wie man auf dem Blog ja sehen kann, auch sehr am Herzen liegen. 
Was macht deiner Meinung nach einen guten Schreibstil aus?
Verständlichkeit. Sachlichkeit. Logik (vor dem Schreiben kommt das Denken!). Wenn alles fliest. Abwesenheit von unnötigen Fremdwörtern. Das perfekte Verb. Ein harmonischer Rhythmus.

Wie kriegst du Beruf und Familie/Kinder unter einen Hut?
Mit Hilfe von insgesamt vier kompetenten Betreuungseinrichtungen, von denen keine weiter als zehn Gehminuten von unserem Zuhause entfernt liegt. Weil unsere Stadt auch Universitätsstadt ist, verfügen wir da über ein gutes Angebot.
Grundlage allen Gelingens ist aber das Vorhandensein des Mannes, der es scheinbar mühelos schafft, zuhause und im Job jede Menge Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. Er kann echt alles! Nur im letzten Winter hat er ein wenig geflucht, als er von mir den Ballettdienst übernommen hat und lernen musste, den Töchtern die Haare zum Knoten zu tüddeln. Klappt jetzt 1a.

Was bedeutet es für dich, „Mutter“ zu sein? Und was genießt du daran am meisten?
Es bedeutet, dass sich ein großer Wunsch erfüllt hat – und das gleich drei Mal, was für ein Glück! Im Moment genieße ich es sehr, den Mädchen abends vorzulesen, endlich die „richtigen“ Bücher, wie zur Zeit gerade Tom Saywer. Es ist wunderbar, sie über diese Geschichten staunen und an ihnen wachsen zu sehen.
Mit meiner Ältesten genieße ich außerdem Gespräche, die diesen Namen wirklich verdienen, und das gemeinsame Singen, das ist so schön! Unsere Mittlere ist ein Kind, das ich den ganzen Tag beobachten möchte, aus Freude an ihrem Ideenreichtum und den schönen, leichtfüßigen Bewegungen, mit denen sie federleicht durchs Leben tänzelt. Und der Sohn, der ist ja noch so klein. Da ist natürlich der körperliche Kontakt noch sehr im Vordergrund, sein später Babygeruch, das Kuscheln und im-Arm-Einschlafen, das dieses Alter so besonders macht. 
Macht es für dich einen Unterschied, Mutter einer Tochter oder eines Sohnes zu sein? 
Ja, macht es. Beides ist wunderbar. Aber das weiß ich noch gar nicht so lange. Ich hatte ja zunächst zwei Töchter und habe mich in der Rolle der Mädchenmama sehr gerne festgesetzt. Zöpfchen, Kleidchen, Spangenschuhe. Fand ich alles super. Und hätte deshalb auch bei Nummer drei gerne wieder die Mädchenkarte gezogen. 
Und jetzt haben wir so einen hübschen Jungen hier und ich bleibe mit ihm an allen Baustellen stehen und freue mich, wenn er sich freut. Und denke mir, wie ungern ich darauf verzichtet hätte, seine so besondere Jungswelt zu erleben mit ihren speziellen Ereignissen. Wo am Laufrad, bevor man damit losheizt, ein imaginärer Zündschlüssel umgedreht und dazu ein Startgeräusch simuliert wird. Auf so was hätte ich bei den Töchtern lange warten können. 

Du lebst im BAUHAUS. Was hat es mit diesem Haus auf sich? Und seid wann lebst du dort?
Wir leben darin seit 2009. Eigentlich ist das BAUHAUS ein Kompromiss, denn selbst bauen wollten wir nie. Aber der charmante Altbau, der uns vorschwebte, war uns wohl nicht bestimmt. Das Forsthaus am Waldrand haben andere ergattert, der 60er-Jahre-Flachdachbungalow war zu teuer und die leerstehende Werkstatt mit Ausbaupotential wollte der Besitzer nicht verkaufen.
Dann haben wir gefunden, was wir nie gesucht hatten: Ein Grundstück nahe der Innenstadt, direkt angrenzend an einen Park mit See und uralten Bäumen.
Also haben wir gebaut. Es war schrecklich und wir werden es nie wieder tun. Aber das BAUHAUS ist sehr schön geworden und wir fühlen uns darin sehr wohl. Als wir es geplant haben, hatten wir den Bauhaus-Stil vor Augen mit seiner funktionsorientierten Sachlichkeit. Eine andere Inspirationsquelle waren New Yorker Lofts und das Thema „Industrie“ (wir hätten die Werkstatt wirklich GERNE gehabt). So haben wir nun den ein oder anderen offenen Stahlträger hier im Haus, rohe Betonwände und Estrichböden. Vor allem aber leben wir mit sehr viel Glas, das uns rund ums Jahr den Blick öffnet auf Park und See und Natur. 
Was macht dein Mann beruflich? Hat es etwas mit Bayreuth zu tun?
Nein, er ist Arzt und kann überall arbeiten. Nach Bayreuth sind wir gekommen, weil Teile der Familie hier leben. Und weil wir schön wohnen wollten! Das wäre in Hamburg, wo wir zuvor zuhause waren, in dieser grandiosen Form natürlich nicht möglich gewesen. 

Was vermisst du an Hamburg und was liebst du in Bayreuth?
Hamburg vermisse ich nach wie vor sehr. Am meisten vielleicht die vielen schönen Museen mit Familienprogramm. Und die Läden im Karoviertel. Diesen kleinen Gartenmarkt in der Schanze, in dem ich immer meinen Bedarf für den 2-qm-Balkon gedeckt habe. Das Zeise-Kino, wo mir einmal im Dunkeln die Tasche geklaut wurde – obwohl der Film „Kops“ hieß. Straßennamen wie Rutschbahn, Tieloh, Schulterblatt oder Kiewittsmoor.
Aber Bayreuth ist auch schön. Wir leben hier gleichzeitig mitten in der Stadt und mitten in der Natur. Die Kinder können alleine im Viertel unterwegs sein und zur Schule laufen. Wir haben kurze Wege und dadurch mehr vom Tag. Die Spielplätze sind scherbenfrei und nicht eingezäunt. Das Brot kostet gar nichts und schmeckt nirgends besser als in hier. Und im Sommer kommt Angela und wir genießen sechs Wochen lang unseren Status als Weltstadt auf Zeit. 

Was ist dein nächstes Projekt, auf das du dich besonders freust?
Das Baumhaus im Garten wartet auf seine Vollendung. Es braucht noch hier und da ein Brett, ein Guckloch, eine abgerundete Kante. Wenn die Konstruktion fertig ist, wollen wir es bemalen, alle zusammen, und zwar so unkontrolliert wie möglich. Es soll ein ganz besonders wildes Baumhaus werden! 
Ich war noch nie in Bayreuth und kenne nur die Festspiele dem Namen nach. Was muss ich deiner Meinung nach kennen lernen, sollte es mich einmal nach Bayreuth und/oder Umgebung „verschlagen“? 
Eine Führung durch das Festspielhaus wäre tatsächlich ein Muss. Da darfst du auf die Bühne und in den Orchestergraben, das hat man nicht alle Tage.
Auch eine Runde durch die Innenstadt solltest Du Dir gönnen. Danach isst Du ein Eis am Sternplatz und legst Dich auf eine Wiese im Hofgarten. Vielleicht kommt eine Markgräfin im Reifrock vorbei und lächelt Dir zu. Wer weiß?!

15 Comments

  • 12 Jahren ago

    Oh, das sind ja alles so liebe Kommentare! Werde gleich einen Hauch rot hier beim Lesen… 🙂
    Danke Euch allen wunderbaren Blog-Lesern – und natürlich Dir, Indre!

    LG von eva…

  • 12 Jahren ago

    Ein ganz wunderbares Interview! Deine "Blicker hinter…" machen immer Spaß zu lesen. Ich fand Fuchs & Hase vorher schon toll und jetzt find ich ihn und Eva noch ein bisschen toller 😉
    Lieben Gruß
    Melanie

  • 12 Jahren ago

    Ich schließe mich an: Eva hat eine charmante Art zu schreiben. Ich lese gleich mal rüber …

  • 12 Jahren ago

    Ein tolles Interview – ich lese Deine Serie immer gern!
    Herzliche Grüße, Christiana

  • 12 Jahren ago

    Oh – was für wundervolle Einblicke! Dankeschön dafür und sonnige Grüße, Sabine

  • 12 Jahren ago

    manchmal mag ich denken ich kenne eva persönlich, alles wirkt so warmherzig, symphatisch und bedacht. es hat mich gefreut das interview zu lesen! liebe grüße

  • 12 Jahren ago

    Fuchs & Hase habe ich vor einigen Wochen entdeckt und bin seitdem Stammleserin. Schön nun hier noch etwas mehr über Eva zu erfahren. Tolles Interview!
    LG Anke

  • 12 Jahren ago

    Sehr, sehr schön. Vielen Dank. Es gibt so viele, wunderschön inspirierene Details…

  • 12 Jahren ago

    Danke für das tolle Portrait! Nicht erst seit ich selbst gefragt wurde, lese ich sie immer wieder gerne. Eva erzählt so interessant von ihrem Leben und ihrem schönen Zuhause, dass man sich wunderbar da hinein denken kann! Schöne Grüße, Wiebke

  • 12 Jahren ago

    immer mit begeisterung lese ich deinen blick. eva gefällt mir 🙂

    • 12 Jahren ago

      Oh, das freut mich sehr! Danke!

  • 12 Jahren ago

    das lesen hat freude gemacht. lg

  • ein schönes interview! vielen dank dafür!

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