»Mama, wann fahren wir da wieder hin?« – Ein Kurzurlaub im Ferienpark Mirow

17. Mai 2017

Ich mag Wochenendausflüge und Kurztrips – gern allein, gern mit Mann und Ma. und noch mal mehr mit Mann und Ma. plus Freundin. Urlaub mit Einzelkind finde ich nämlich manchmal ganz schön schwierig:

»Mama, spielst du mit mir?«

»Mmh.«

»Mama!« 

»Mmh.«

»Maaaaamma, spielst du mit mir?« 

»….« 

»Mama, du hörst gar nicht zu!« 

Mama möchte nicht spielen.

Mama möchte Löcher in die Luft starren.


Also haben wir uns zu viert aufgemacht; unser Reiseziel: der Ferienpark Mirow. Als bekennende MIV-Kritikerin haben wir den Zug genommen. Noch geht das. Die Deutsche Bahn fährt bis Neustrelitz; von dort geht es mit der Kleinseenbahn weiter – und mit dem Abenteuer los.

Ich schwankte zwischen Entsetzen und Entzücken beim Anblick dieses Stahldinos, der irgendwie pars pro toto für das ganze Elend des »ländlichen Raums« steht, doch die Mädchen waren begeistert. Die Kofferablage wurde kurzerhand zum Cockpit und das ultralangsame Gefährt zum Überschallflugzeug erklärt, das uns quer durch die Mecklenburgische Kleinseenplatte flog {an dieser Stelle ein dickes Dankeschön ans mega-entspannte Zugpersonal}. Gut 45 Minuten später landeten wir in Mirow, das uns mit einem müden »M O« empfing – ach, ach!


Taxi-Rufnummern Mirow

Taxi Bähler: 039833 20 722
Taxi Ewert: 039833 22 043
Taxi Heise: 039833 20 26 726
Taxi Moritz: 039833 20 454

Bis uns eines der vier Taxen, die natürlich nicht an der Bahnhofsruine brav in Reihe standen, sondern von irgendwo gerufen werden mussten, zum Ferienpark bringen konnte, verging eine Stunde. Die nutzten wir zum Einkaufen. Während ich auf Milch- und Butterjagd ging, entleerten die Mädchen ihre gesamten Ersparnisse vor Kasse 1.

Auf dem Boden hockend türmten sie ein Cent-Stück auf das andere. Rechenkünstler*innen wissen wahrscheinlich sofort, wie viele 1-, 2- und 5-Cent-Türmchen es braucht, bis knapp 5 Euro zusammengekommen sind… viele! Gesenkten Hauptes näherte ich mich dem Ort des Grauens, bereit Schimpf und Schande über mich ergehen zu lassen. Doch weit gefehlt. Die Mirow*innen warfen mir nicht wie erwartet vor, meine Aufsichtspflicht verletzt zu haben, sie warfen mir schmunzelnde Blicke zu. Helau!

Im strömenden Regen erreichten wir schließlich den Ferienpark, der etwa drei Kilometer von Mirow entfernt im Ortsteil Granzow liegt, am Ufer des gleichnamigen Sees: ein kleines, farbenfrohes Dorf dicht an dicht bebaut mit Schwedenhäuschen; es gibt zwei kleine Läden {für den täglichen Bedarf}, einen Bäcker und mehrere Café-Restaurants, einem Spielplatz und Hotel mit Spa- und Schwimmbereich sowie diverse {saisonale} Sport- und Freizeitangebote. Im Grunde also muss man das Gelände nicht verlassen – es gibt alles vor Ort.


Eckdaten zum Ferienpark

Preise: Je nach Quadratmeterzahl und Saison liegen die Preise für die Ferienhäuser zwischen 50 bis 336 Euro pro Übernachtung zzgl. Strom und Gas nach Verbrauch mit 0,37 bzw. 0,93 Euro {siehe Preisübersicht}.
Bettwäsche und Handtücher können gegen einen Aufpreis vor Ort gebucht werden. → weitere Infos

Ausstattungsstandard: Kaminofen, Fußbodenheizung im Wohnbereich, Fernseher, Grill, Spülmaschine, WC-Papier, Spülmittel und -tabs, Geschirrtücher und Spüllappen {Salz, Zucker, Kaffeefilter etc. sollte man besser mitbringen}
Plus: W-LAN, Sauna, Whirl-Pool, Staubsauger, Waschmaschine


Wir haben auf Einladung des Ferienparks im Haus Seeschwalbe verbracht, das wie die meisten der 230 Ferienhäuser über Fußbodenheizung, Kamin und Sauna verfügt – eine Wohltat bei dem Gruselwetter. Das änderte sich zum Glück am nächsten Tag, so dass wir, die Erwachsenen, ein wenig von der wunderschönen Umgebung mitbekommen konnten. Die zwei Mädchen brauchten all das nicht.

Sie waren glücklich mit dem Go-Card auf den vielen kleinen »Dorfstraßen« unterwegs {Kosten: 11€/Tag}. Weder Pony-Reiten noch Fernsehen konnten es mit dem Gefährt aufnehmen. Einzig Schwimmen konnte kontern. So haben der Mann und ich ungewohnt viel Zweisamkeit genossen – welch ein Luxus.

Würde es nach den beiden Mädchen gehen, würden sie jedes Wochenende und jede Ferien auf den Straßen des Ferienparks verbringen. Würd’s nach mir gehen, gäb’s  Schritttempo und Go-Carts in allen Wohnquartieren!


Mein Ausflugstipps für Mirow

  • Vom Ferienpark aus führt ein schöner Wanderweg nach Mirow, überwiegend am Wasser entlang direkt zur Schlossinsel. Das beinah komplett sanierte Ensemble aus Schloss, Kavaliershaus und Kirche lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Hier kann man köstlich lustwandeln und vom Turm der Johanniterkirche die weite Stadt- und Wasserlandschaft überblicken.
  • Im Café im Kavaliershaus und im Restaurant Alten Schlossbrauerei kann man seinen kulinarischen Lüsten nachgehen.
  • Wer einen Liebe für verlassene Gebäude hat, sollte sich auch Das Untere Schloss ansehen. Das vergleichsweise schlichte Gebäude, in dem u.a. die Königin von Großbritannien und Irland, Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, 1744 geboren wurde, befindet sich in keinem guten Zustand. Allzu gern würde ich es mit vielen anderen erwerben und wieder zum Leben erwecken.

Weitere Tipps findet ihr bei Inka von blickgewinkelt.

Kurzurlaub im Ferienpark Mirow

Ich danke dem Ferienpark Mirow für die Einladung und das schöne entspannte Wochenende.

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