Warum greift der Nationalismus (wieder) so aggressiv um sich? Warum spricht er so viele Menschen an? Macht ihn diese unheilvolle Verbindung aus Einfachheit und Teilhabe-Versprechen so attraktiv?
Wie funktioniert Nationalismus?
Ute Planert erklärt seine unheilvolle Wirkungsweise wie folgt:
- Die Abgrenzung gegenüber „anderen“ ist für den Nationalismus konstitutiv. Er ist eine Integrationsideologie, in der Inklusion und Exklusion einander bedingen.
- Nationalismus beruft sich auf einen scheinbar überzeitlichen ethnischen Kern, den er jedoch selbst erst hervorbringt.
- Deswegen sind nationale Mythologeme für seine Legitimation und Verbreitung von entscheidende Bedeutung.
- Unter politischem Gesichtspunkt wird unter Nationalismus ein säkulares Glaubenssystem verstanden, das als oberstes Legitimationsprinzip Anspruch auf Loyalität und Vorrang vor anderen Werten erhebt.
- Nationalismus bezieht sich auf ein bestimmtes Territorium und tendiert dazu, die Grenzen von Nation und Staat zur Deckung zu bringen.
- Zwischen Nationalismus und Krieg herrscht eine innige Wechselbeziehung.
- Nationalismus enthält eine Teilhabeverheissung und greift damit über bestehende politische Ordnungen hinaus. Unter Berufung auf den Nationalismus lassen sich Partizipationsansprüche anmelden.
- Daher vermag Nationalismus Menschen zum Handeln zu bewegen.
Ich frage mich…
Hat der Nationalismus jemals etwas anderes als Krieg, Zerstörung und Leid hervorgebracht? Das habe ich mich – nicht ohne Angst, um die mir so lieb und teure offene, freie Gesellschaft – gefragt.
Was ich außerdem GETAN habe in der verflixten 7. Woche dieses menschenfressenden Jahres.
- GETRUNKEN: Kaffee. Sehr viel Kaffee!
- GESEHEN: Löwenzahn
- GEHÖRT: Da Da Da. Passend zum 100. Geburtstag von Dada.
- GEDACHT: Wenn ich noch einmal studieren sollte, dann Leadership Digitale Kommunikation.
- GELESEN: über den Science Fiction-Autor Philip Kindred Dick
- GEMACHT: einen Riesenbeutel aus dem alten Leinen meiner Großmutter.
- GESUCHT: Antworten auf meine Fragen (siehe oben)
- GEFUNDEN: dass mein geschätzter ehemaliger Kollege Lars Castellucci eine sehr gute Rede zum Thema Integration gehalten hat.
- GEMOCHT: den bald 16 Jahre alten Satz vom damaligen Bundespräsident Johannes Rau, der nichts an seiner Aktualität verloren hat – im Gegenteil: Es kommt nicht auf die Herkunft des einzelnen an, sondern darauf, dass wir gemeinsam die Zukunft gewinnen.
- GESPANNT: auf die Janosch-BiografieGEFALLEN: das Restaurant The Bowl
- GESCHMUNZELT: über den Trailer zu Dings. Verspricht wunderbar skurril zu sein.
- GEWÜNSCHT: Auswege
- GEKLICKT: nach Büchsenhausen. Sehr spannend, womit sich das Internationale Fellowship-Programm für Kunst und Theorie beschäftigt.
Gerade noch mal hier vorbei geschaut. Zwischen all den herrlichen Kaffeetassen die Samstags so entspannt durchs Netz defilieren, gibt es hier Inhalte mit viel Gewicht. Nichts zum drüber huschen, aber sehr wertvoll. Dafür vielen lieben DANK!!
PS: Der Satz mit den Kaffeetassen ist ernst gemeint und nicht ironisch. Ich mag Kaffeetassen in jeder Hinsicht!
Liebe Indre, kennst du den Film alphabet – Angst oder Liebe? An einer Stelle spricht ein Hirnforscher sehr interessante Worte, die mir immer wieder im Ohr klingen… es geht um unser Schulsystem, um Hebel bewegen, Aufgaben befolgen und wenn jemand sagt "mach", dann macht man. Mehr als sehenswert!
Ich erinnere mich auch an eine Podiumsdiskussion zu Uni-Zeiten mit einem Thema das Deutschland anscheinend so schwer fällt zu verstehen: Integration ist nicht gleich Assimilation.
Einen lieben Gruß!
Sarah (JenMuna)
Liebe Indre, ich bewundere immer wieder, wie Du es schaffst, das Zeitgeschehen hier zu integrieren, ohne Dich von den Themen komplett vereinnahmen zu lassen. Deine Fragen und Wünsche kann ich so gut nachvollziehen. Gerade deswegen bin hoch erfreut über dieses DINGS. Was für eine erstaunliche und ansteckende Energie diese Frauen haben! Ich bin begeistert. Danke dafür. Ein schönes Wochenende Dir, Annett