Anders ist nicht gleich schlecht/er
Die Krise der Institutionen und der Reformstau in diesem Land ist sicher nicht allein, aber auch auf die Haltung sogenannter Entscheider/innen zurückzuführen. In vielen staatlichen und öffentlich-rechtlichen Organisationen (und nicht nur dort) gilt – anders als es Image-Kampagnen erzählen – das Prinzip Machtfixierung. Nicht die vielgelobte Sachorientierung und noch weniger die allseits geliebte Nutzer*innenzentrierung.
In der Regel bleibt das machtzentrierte Gebaren unsichtbar – es heißt ja „gläserne Decke“. In der Bundesagentur für Arbeit zeigt es sich gerade ganz offen als Beton. Betroffen ist – huch! – die erste und einzige Frau an der Spitze. Sie könne es nicht, sagen ihre Gegner. Stimmt nicht, sagen viele andere. Meine Vermutung: Sie macht es anders als die „Old Boys“. Und anders ist für die gleich schlecht. Das ist schlecht.
Genug gemosert. Schönes Wochenende!
Bild der Woche
Liste der Woche
- GESEHEN: Helke Sanders erster Film „Subjektitüde“ von 1967
- GEHÖRT: Terasa Bücker im Freiraum (wieder sehr inspirierend)
- GELESEN: Ja heißt ja und …
- GEMACHT: die Betreuungslücke via mobiles Arbeiten im Landbüro geschlossen
- GEMOCHT: Kathrin Weßling im Deutschlandfunk
- GEFRAGT: Sind wir auf dem Weg in die Barbarei, wie der Soziologe Alain Chouraqui meint?
- GEFREUT: auf Lesezeit
- GEHOFFT: dass Rapinoe, Rackete und Thunberg Ausdruck einer Geschlechterordnung ist, die sich neu sortiert.
- GEFUNDEN: Genderleicht.de – die Plattform mit nützlichen Tipps und Tools für diskriminierungsfreies Schreiben und Sprechen.
- GEKLICKT: PROTOTYP. Zukunft materiell entwerfen. Prototypen als Kommunikationsmedien des Neuen.
Zitat der Woche
Dass Männer sich fast nie auf Frauen beziehen ist auch ein Grund, warum Wissen von Frauen selten kanonisiert, nicht zum „Mainstream“ wird. Und jede Frauen*generation wieder von vorne beginnt. Z.B. damit, sich das Wissen/Expertise von Frauen mühselig zusammenzuklauben.
Franziska Schutzbach