EiN BLiCK HiNTER ::: Stefanie Seltner

Die Woche beginnt wieder einmal mit einem Blick hinter ein Blog. Dieses Mal betreten wir die fabelhafte Welt der Stefanie Seltner – fallen quasi direkt in ihr Atelier und schauen ihr beim Malen und Zeichnen über die Schulter. Dabei erfahren wir unter anderem, dass sie viele ist und ein typischer Tag um 7 Uhr beginnt, was den Unterschied zwischen Zeichnen und Malen ausmacht und was Kunst ist bzw. nicht ist. Schöne Themen für einen guten Wochenstart finde ich und wünsche euch diesen von Herzen. Dir, liebe Stefanie, sage ich Danke für das inspirierende Gespräch.

Liebe Stefanie, wer bist du? Magst du uns dich – in groben oder feinen Linien, mit glatter oder rauer Oberfläche – skizzieren?
Wer ich bin – das wüßte ich auch gern… u.a. Künstlerin, ein Mensch geboren im letzten Jahrhundert in Berlin, die Frau meines Mannes, Mutter von einem Jungen und einem Mädchen, bin Tochter, habe eine Schwester und bin eine verwaiste, Freundin bin ich auch, studierte Malerin und Bühnenbildnerin versehen mit einem Diplom der Babelsberger Filmhochschule, eine 4 im Enneagramm, in meinem Geburtshoroskop stehen 6 Planeten in der Waage, bin 180 cm und wohlproportioniert, Haare noch nicht ganz grau, allergiengeplagt, mit ganz viel Vata.
Du bist Malerin und Szenenbildnerin. Wenn ich mir deine Bilder ansehe, stelle ich mir deinen Alltag fröhlich und ‚frei‘ vor. Ist da etwas dran?
Wahrscheinlich schon, so frei wie ich mich fühle halt.
Meine Gefühls- und innere Welt ist geprägt von einem Auf und ab und hin und her – wenn ich mich gerade frei fühle, bin ich fröhlich, doch ja. Frank und frei.
Wie sieht ein typischer Wochentag bei dir aus?
Das ist einfach: 7 Uhr aufstehen, lüften, Wasser auf setzen, Schulkind wecken, zeichnen und Internet, ein bißchen Kunst, ein bißchen dies und das und dann Mittagessen kochen, Mittagspause ausgiebig genießen, Familie und Kunst und dies und das und abends wieder Essen machen und Kinder ins Bett und noch ein bißchen Kunst und dies und das und bis zum Schlafen im Bett lesen und Zeitmagazinrätsel lösen. – So ist das, kann aber auch anders sein.
Wo und wie lebst du? 
Ich lebe mit meiner Familie in der Altstadt von Konstanz am Bodensee, ist ganz schön hier.
Schwerpunkte deiner Arbeit sind Malerei und Zeichnung. Warum? Was macht das Malen und das Zeichnen für dich aus? Was unterscheidet sie?
Weiß nicht, warum. War schon immer so.
Zeichnen empfinde ich als direkter, als unmittelbar, Malerei ist für mich schwerer. Weiß nicht. Ich bin ein Mensch, der den starken Drang verspürt, sich auszudrücken. Sonst platze ich. Mein bevorzugtes Medium ist dabei das Zeichnen.
Was sind deine aktuellen und nächsten Projekte?
Schon im zweiten Jahr das „daily project“: eine tägliche Zeichnung, vergleichbar einem Tagebuch, in diesem Jahr in einen alten italienischen Kalender von 1932. Ein neues Büchlein aus Zigarettenpapier Heftchen ist soeben fertig geworden. Eine Ausstellung, Puppen bauen für ein Kunstvideo… ich möchte sowieso wieder mehr filmen und habe da auch eine Idee. Außerdem stehen immer begonnene Leinwände im Atelier. Und dann ist da noch mein Shop. → Link-Liste s.u.
Einige meiner Freunde sind Künstler. Viele können wenn überhaupt nur mit Mühe und Not, von ihrer Kunst leben. Kannst du von deiner Kunst leben?
Als jüngerer Mensch habe ich mir viele Gedanken und Sorgen deswegen gemacht, habe mich ständig gefragt, wie das gehen soll, wie machen das die anderen? Das hat die Entfaltung meiner Kreativität ausgebremst. Es hat mich frustriert, wenn ich erfahren habe, daß – in meinen Augen – wirklich tolle KünstlerInnen von Sozialhilfe lebten – doch sie waren frei auf eine Art und das hat mich fasziniert.
Irgendwann habe ich erkannt, daß alles (nicht nur die Kunst) eine Frage der Einstellung/der inneren Haltung ist. Was nur mit Mühe und Not möglich ist, das kann nicht der richtige Weg sein.
Heute sage ich: Ich lebe vielleicht nicht unbedingt von aber durch die Kunst und das ist das wichtigste. Es läuft gut für mich und dafür bin ich dankbar.
Wie definierst du Kunst?
Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar. Paul Klee – einer meiner Lieblingsmaler, hat es so schön ausgedrückt, daß ich dem nichts hinzufügen möchte.
Was ist für dich das Gegenteil von Kunst?
Langeweile.
Mehr von und über Stefanie findet ihr hier:

19 Comments

  • 11 Jahren ago

    Schön geschrieben, stimmungsvolle Bilder! Lovely!

  • 11 Jahren ago

    ein sehr sympathisches interview! vielen dank an euch beide. isabell

  • 11 Jahren ago

    Mag ich auch so sehr die Stefanie…Dank an Euch für das feine Interview! Liebe Grüße

  • 11 Jahren ago

    Ok. Indre,
    (I did not find your mail)
    I accept your proposal, it sounds like interesting.
    I hope not to disappoint you.

    do you think that might be interesting?
    Thank you very much.

  • 11 Jahren ago

    danke dir und stefanie für da wunderbare portrait! 🙂 mano

  • 11 Jahren ago

    unheimlich sympathisch. und ich mag, was stefanie macht. danke, liebe indre.

  • 11 Jahren ago

    ?????????????????????????????????? ♥ 🙂

    • 11 Jahren ago

      Was bedeutet das?
      😉

    • 11 Jahren ago

      this means that I do not understand at all the German language, therefore, I do not know about what it says here. But as I am Stefanie´s friend, I send her a little ♥

    • 11 Jahren ago

      I see. ♥

  • 11 Jahren ago

    Danke euch beiden für das schöne Interview! Wieder ein paar neue Seiten an Stefanie entdeckt. Und eine schöne Kunst- und Nicht-Kunst-Definition.
    Alles Liebe
    Dania

  • 11 Jahren ago

    Sehr nett und sympathisch die Künstlerin, danke für das tolle Interview !
    ♥Kerstin

  • 11 Jahren ago

    Tolles Interview, eines, das in mir nachhallen wird, mag die Zeichnungen, mag die Sprache, durch die Kunst leben, Leben erfahren, Kunst, die das Unsichtbare sichtbar macht…frank und frei, Gegenteil von Langeweile…Danke. Liebe Grüße, Isa

  • 11 Jahren ago

    dich finde ich ja mal sympathisch, stefanie! danke indre.

  • 11 Jahren ago

    ich danke auch, für den frischen wind am montagmorgen. hört sich gut an, gehe gleich mal vertiefen. liebe grüße, wiebke

  • 11 Jahren ago

    Danke!

  • 11 Jahren ago

    Oh, das war ein schoenes Interview fuer den Nachmittagstee. Hier ist die Woche schon etwas weiter… Vielen lieben Dank und liebe Gruesse!

  • 11 Jahren ago

    vielen dank liebe stefanie und liebe indRe.
    ein inteRview, welches miR wohl füR längeRe zeit im kopf bleiben wiRd. nicht nuR die mich duRch feine stRiche eRfReuenden zeichnungen. auch die passenden woRte. bei miR ist gRad ein peRspektivwechsel in gang gekommen – nicht 'von' sondeRn 'duRch' etwas leben.
    meRci. an euch beide.

  • 11 Jahren ago

    Stefanie Seltner ist wirklich eine tolle Künstlerin…vielen Dank für das Portrait und die privaten Einblicke 🙂 Liebgruß von Uli, der Kramerin

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