Die 22. Woche des Jahres und die 11. seit dem Lockdown hat begonnen. Viele Neuerungen sind normal(er) geworden. Nicht alle akzeptabel.
Film der Woche
Gedanke der Woche
„Es gab wohl noch nie so viele Grundrechtsexperten in Deutschland wie 2020. Leute, die noch nie eine Güterabwägung jenseits der eigenen Egoismen durchgeführt haben, gönnen sich täglich neue Grundrechte, nach dem Prinzip: Jeder, dem irgendetwas nicht passt, heult herum, er sei „verletzt“. Sogar eine Partei wurde gegründet, Widerstand 2020. Widerstand wogegen? Ich habe den Eindruck: dagegen, dass sich die Welt vielleicht verändert und dass uns das Angst macht.“
Alexander Unzicker, in: Covidioten: Die Pandemie der Infantilität | 14. Mai 2020
Fundstück I der Woche
Zitat der Woche
Kinder wissen sehr genau, wann sie welche Erfahrungen machen wollen. Wenn das nicht so wäre, wäre die Menschheit längst ausgestorben. Aber man traut ihnen heute nicht mehr zu, dass sie sich selber entwickeln wollen. Darum geraten viele Eltern und Lehrer in eine eigentliche Förderwut – statt dass sie eine selbstbestimmte Entwicklung zulassen.
Remo Largo
Fundstück II der Woche
Bild der Woche
Patti Smith entdeckte ich mit etwa 13 oder 14 Jahre in der Plattensammlung der erwachsenen Schwester einer Schulfreundin. Es war – so will es meine Erinnerung – ihr Debütalbum Horses, das mir ins Auge fiel. Vielleicht war es auch Frederick. Egal. Hauptsache ich habe sie gefunden. Mehr noch als ihre Musik mag ich sie als Mensch. Sie hat so eine angenehm unprätentiöse Präsenz.
Liste Der Woche
- GESEHEN: Yelena Yemchuks Fotografien
- GEHÖRT: Wie das Coronavirus die Einrichtung von Spielstraßen beschleunigt – oder wie agiles Verwaltungshandeln geht.
- GELESEN: Berliner Sperrstunde. Autos müssen draußen bleiben: In Berlin entstehen während der Coronakrise Spielstraßen auf Zeit, um Kindern mehr Raum zu geben. Daran entzündet sich Kritik, doch die Idee findet zunehmend Nachahmer.
- GEWESEN: im Spreewald
- GEREDET: über feministische Verkehrspolitik
- GEDACHT: Frauen* sollten nicht immer ruhig und besonnen sein.
- MITGEMACHT: bei der Realisierung temporärer Spielstraßen in Xberg-Fhain
- GEMOCHT: schnelles Verwaltungshandeln – oder wie man in 10 Tagen mehr Platz fürs Radfahren in der Stadt schafft.
- GESUCHT: (Mode-)Inspirationen für werdende Großmütter und weise andere glückliche weise Frauen
- GEFUNDEN: Anna von Rüden
- GEFÜRCHTET: unsere Naivität im Umgang mit rechts-alternativen Wirklichkeiten
- GEHOFFT: auf all die klugen Frauen.
- GESTAUNT: da tritt die Novelle der Straßenverkehrsordnung nach einem Jahr intensiver Diskussion in Kraft und schafft einen Mü an Gerechtigkeit und der Minister knickt gegenüber der überprivilegierten Autofraktion, die sich benachteiligt fühlt, sofort ein… 🤯
- GEFRAGT: Wie kann es sein, dass Gewalt gegen Frauen* Normalität ist und warum sind Eltern der Politik so egal?
- GEFREUT: auf die Eröffnung von SCHMILBLICK am 5. Mai
- GESPANNT: auf die Diskussion zum Thema „Neues Arbeiten / Arbeit der Zukunft“
- GESCHMUNZELT: über Valie Expert: »Die waren erbost, dass ich immer so auffällig bin. Das war natürlich der Sinn der Sache«
- GEWÜNSCHT: dass Berlin für hochkarätige Kunst attraktiv bleibt.
- GEKLICKT: Katja Diehl und Sandra Lachmann
Vielen Dank für diesen Beitrag und den Einblick in deine Woche.
Oh vielen Dank!