Während ich „früher“ – also so vor eins, zwei Jahren – Blogs noch über meinen Blogreader oder andere Blogs aufspürte, finde ich sie heute zunehmend öfter über Instagram. So auch Labelfrei-ME, wobei ich nicht genau weiß, wer eigentlich wen entdeckt hat: Nina mich oder ich Nina. Aber das ist am Ende ja auch egal. Hauptsache ist, dass wir uns gefunden haben.
Vor einiger Zeit hat mich Nina eingeladen, ein paar Einblicke in mein immer noch recht neues Zuhause zu geben. Das hat mich sehr gefreut, und auch darum – vor allem aber weil ich neugierig auf die Frau dahinter war – habe ich die „ewige Fränkin“ aus München für ein Montagsinterview angefragt. Ihre Antworten sind wie ihr Zuhause: frisch, fröhlich, klar und so sympathisch, dass ich hoffe, es ergibt sich bald eine Gelegenheit für ein Kennenlernen im Leben 1.0.
Hab‘ vielen Dank, liebe Nina, für deine frisch-fröhlichen Worte, mit denen ich allen einen erfrischenden Start in die KW 10 wünsche (nach dem gestrigen Wahlsonntag brauche zumindest ich das mehr denn je).
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Architektin, Mama, Münchnerin – was und wer ist Nina Jahn noch?
Gute Frage! Was bzw. wer bin ich? Ich bin vor allem ein humorvoller Mensch, der gerne viel lacht, mit Hang zur Ironie und schwarzem Humor. Ich liebe Musik, Schokolade und Kaffee! Ein Start in den Tag ohne Kaffee ist undenkbar. Ich hasse Petersilie und so manches Fleisch, bin aber ganz sicher kein Vegetarier. Reden kann ich ohne Punkt und Komma! Hmm, bin ich dann eigentlich ’ne Quasseltante? Beim Schreiben kann das mit den Punkten und Kommas dann auch mal zum Problem werden. Außerdem habe ich einen enormen Dickschädel und kann zuweilen schnell an die Decke gehen. Meine Schwäche für schöne Dinge zeigt sich eigentlich in allen Lebensbereichen. Eine gewisse Kreativität würde ich mir auch zugestehen, wobei ich die sicher stärker nutzen könnte, wenn es mein Tag zulassen würde. Ganz wichtig in meinem Leben sind mir meine Familie und Freunde! Gute Freunde! Ach ja, und eine Fränkin bin ich natürlich auf Lebenszeit, obwohl ich nun schon seit 14 Jahren in München lebe ?!
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Wie und wo lebst du in München?
Wir wohnen zu viert in einer 3-Zi-Wohnung auf 78qm in der Münchner Maxvorstadt. In der haben mein Mann und ich auch schon vor den Kindern gelebt. Wie man sich vorstellen kann, ist das manchmal ein etwas beengtes Unterfangen. Unser großes Glück ist unsere Kreativität und das fachliche Know-how, das unser Beruf als Architekten mit sich bringt. Aus diesem Grund behelfen wir uns immer wieder mit neuen Einbauten und Umbauten. Die angespannte Wohnungssituation in München lässt uns leider seit Jahren nur von einem größeren Zuhause träumen!
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Wie würdest du deinen/euren Wohnstil beschreiben?
In unserer Wohnung treffen selbstentworfene Möbel, Designklassiker, geerbte Stücke, Flohmarktfunde und Ikea aufeinander. Als Ausgangspunkt zu allem anderen ist bei mir die Farbe Weiß im Einsatz. Zu Weiß als Grundelement kann man dann alle anderen Farben kombinieren. Der monochrome Wohnstil, der derzeit im Interior-Bereich sehr präsent ist, gefällt mir zwar gut, allerdings könnte ich ihn nicht konsequent durchziehen. Ich brauche ab und an einfach einen Farbknall, sonst wird es langweilig. Generell tendiere ich zum skandinavischen Einrichtungsstil, bin aber genauso begeistert von Möbeln moderner Designer. Ich würde einfach mal sagen, es ist mir wichtig, dass meine Wohnung etwas Besonderes hat! Sie soll sich von anderen unterscheiden und wir müssen uns darin wohlfühlen.
Was hat dich damals zum Architekturstudium geführt und was fasziniert dich bis heute an diesem Fach?
Durch mein Elternhaus hat mich Kunst immer begleitet und irgendwie war schon lange klar, dass es ein kreativer Beruf für mich sein muss. Nach und während einer Ausbildung zur Bauzeichnerin und dem anschließenden Architekturstudium, hatte ich das Glück in vielen guten Büros zu arbeiten. Auch wenn sich das Bauwesen in den letzten Jahren sehr verändert hat, ist es immer wieder toll, sich in neue Themen einzuarbeiten. Mal entwirft man einen Wohnungsbau, dann eine Schule oder Kindergarten. Mein interessantestes Projekt war bisher eine Aussegnungshalle. Jedes für sich ist spannend und bietet neue Aufgaben, so dass es nie langweilig wird.
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Wie macht sich die „Architektin in dir“ im Leben der Familie bemerkbar?
Ganz klar, was nicht passt, wird passend gemacht! Naja, oder einfach selbst entworfen. Da mein Mann auch Architekt ist, liegen wir in diesem Punkt auf einer Wellenlänge. Glücklicherweise ist er auch noch handwerklich in der Lage, nahezu all unsere Ideen umzusetzten. In meinem Beruf bevorzuge ich Projekte mit geraden Linien, schlichten Formen aus Materialien wie Holz und Beton. Vielleicht mag ich es deswegen in unserem Zuhause genauso klar, schlicht und optisch aufgeräumt. Unordnung ist so gar nicht mein Ding!! Ich weiß, dass ich mir damit mein Leben manchmal unnötig schwer mache, aber wie das mit Ticks nun mal so ist, es ist nicht einfach sie abzulegen.
Wie sieht dein Alltag im Leben 2.0 aus (als Bloggerin, Netzwerkerin etc.)? Worin unterscheidet es sich vom Leben 1.0?
Auf jeden Fall habe ich mein Handy sehr viel öfter in der Hand als früher und verbringe auch regelmäßiger meine Abende vorm Rechner. Ich muss mich mittlerweile richtig ermahnen, nicht zu oft zwischendurch reinzuschauen und arbeite in diesem Punkt wirklich an mir. Ich möchte nicht, dass mich meine Kinder später nur als „die Mutter, die mit ihrem Handy verwachsen war“ in Erinnerung haben.
Trotzdem war die Entscheidung, mit dem Bloggen zu beginnen, für mich absolut richtig. Der Blog ist mein kreatives Ventil, bringt mir einen Ausgleich zum Alltagsstress und lässt mich meine Liebe zum Wohnen ausleben. Im Laufe der vergangenen 1½ Jahre habe ich allerdings gemerkt, dass ich mehr will, als ICH realistisch gesehen schaffen kann.
Blog, Facebook, Instagram, Pinterest und und und. Ich habe mit dem Bloggen begonnen, weil ich Lust dazu hatte. Ich wollte die tollen Dinge, Ideen und Interiors, die mir live, online oder in Magazinen über den Weg laufen, mit anderen teilen. Die Arbeit, die dahinter steckt, eigene DIY Ideen, Einblicke in die eigene Wohnung und aufwendigere Artikel zu erstellen, wird oft unterschätzt. Wie auch der Druck, den man sich damit machen kann, dass möglichst oft etwas online geht und einem nicht die Leser weglaufen. Immer wieder halte ich mir vor Augen, weshalb ich damit angefangen habe. Es sollte ja Spaß machen und nicht zur Pflicht werden!
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Was sind deine Lieblingswohnungen aus der Interior-Blogosphäre?
Ich selbst lese nur einige Blogs sehr regelmäßig und das ehrlicherweise aus Zeitgründen. Manche der Blogger durfte ich bereits persönlich kennenlernen, so dass der Bezug zur Person vorhanden ist und das macht oft sehr viel aus. Also, hier der engere Kreis meiner Lieblingsblogs bzw. Wohnungen aus der Interior-Blogosphäre.
- Maren von Minza will Sommer hat einen ganz besonderen Wohnstil, der mir super gut gefällt.
- Sofort einziehen würde ich bei Antonia von Craftifair.
- Die neue Wohnung von Johanna von Mint und Meer ist der Wahnsinn.
- Bei Britta von Britta bloggt bin ich regelmässig zu Gast und liebe ihre Wohnfarben.
- Karina von Oh What A Room ist mit ihrem skandinavischen Einrichtungsstil auch voll mein Fall.
- Und was soll ich sagen, bei dir liebe Indre bin ich sofort davon überzeugt gewesen, dass es im Neubau doch auch ganz schön sein kann!!!
Tolle Fragen und sehr spannende und sympathische Antworten!!! Lieben Gruß Lisa
Tolles Interview, tolle Wohnung und tollste Nina!!!
Liebe Schirin, hab's grad gesehen…ganz lieben Dank, da geht man doch gleich ganz beschwingt ins Bett ?!
Liebe Indre, ich kann dir nur beipflichten, wenn es um ein Kennenlernen geht! Ist ja schon nochmal was anderes!! Ich freue mich sehr, ein Teil deiner Montagsinterview Reihe geworden zu sein. Hat mir sehr viel Spaß gemacht!!!
Liebe Maren, jetzt sitze ich mit nem breiten Grinsen hier und kann nur hoffen, dass das dann sowas von auf Gegenseitigkeit beruht!! Ich hoffe echt, dass man sich mal im wahren Leben treffen wird! GLG Nina
Ha, mir geht's wie Maren. Ich musste gerade auch nochmal kurz lesen. 😀
Sehr schöner Beitrag über eine sehr sympathische Mitbloggerin 🙂
Und noch mehr liebe Worte, ich schwebe jetzt gleich ins Bett :-)! Kann nur sagen, Tatsachen lassen sich nicht leugnen!
Super lustig, Nina ist der erste Mensch, den ich persönlich kenne – wenn auch schon SEHR lange her – bevor ich ihr online per Zufall über den Weg lief und nun noch mehr über sie erfahre! : ) Mal so ganz anders als sonst…
Oh ja, das ist wirklich sehr lustig!!! Und zeigt nur mal wieder, wie klein die Welt ist :-))))!
Jetzt habe ich mich verschluckt, als ich meinen Namen las…. Danke! Aber ich bin wegen Dir, Nina, hier und freue mich mehr von Labelfrei-ME, mehr von Nina zu lesen und zu sehen. Meine Sympathie für Mensch und Wohnen steigt weiter und weiter!
Danke für den Blick dahinter!
Liebe Grüße x 2
Maren
Spannendes Interview…..Vielen DANK und guten Start in die Woche